Autor: guido

Demokratie braucht keine Alternative

www.Brandenburg-zeigt-Haltung.de

Das amtliche Endergebnis der Landtagswahl in Brandenburg liegt vor. Die AFD ist zweit-stärkste Kraft und liegt keine 2%-Punkte hinter der SPD. Guido Landreh stellt die Frage nach der Erinnerungskultur in Deutschland:

Wie wird sie gestaltet? Welche Folgen ergeben sich daraus?

Gedenktag für Demokratie, Freiheit und Menschenwürde
– als Tag der Deutschen Einheit am 9. November?

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Am 3. Oktober 1990 trat die DDR dem Geltungsbereich des Grundge­setzes der Bundesrepublik Deutschland bei. Dieser Tag wurde durch den Einigungsvertrag als Tag der Deutschen Einheit zum nationalen Feiertag erhoben.

Dieses Datum wird seiner Bedeutung als Teil herausgehobener national-staatlicher Erinnerungskultur der Bundes­republik Deutschland nicht gerecht. Die Bürgerinnen und Bürger der DDR hatten, verbunden mit hohen persönlichen Risiken, für Freiheit und demokratische Rechte gekämpft, nicht die Politikerinnen und Politiker. Im Rahmen einer friedlichen Revolution gab das herrschende Regime dem Druck nach und am 9. November 1989 fiel die Mauer, die beide deutsche Staaten trennte. Die Geschichte hat – wie jede Geschichte – viele Vorgeschichten und Folgegeschichten.

Der 9. November steht wie kein anderer Tag in der deutschen Geschichte für den Kampf um nationale Einigkeit, um Recht und Freiheit, aber auch für grausame Verbrechen gegen die Menschlichkeit und die Negierung der menschlichen Würde. Kampf, Terror, Verfolgung und Vernichtung kosteten unsäglich viele Millionen Menschen das Leben.


Schule und die Krise der Demokratie – Rezensionen

Als vor einem halben Jahr das Buch erschien, war die politische Radikalisierung in der Bundesrepublik bereits deutlich fortgeschritten. Nun ist das eingetreten, was sich schon im Verlauf der Flüchtlingskrise 2015 formierte: Gesichert rechtsextremistische Parteien gewinnen bei den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen fast ein Drittel der Wählerstimmen.

Das darf so nicht mehr als das Ergebnis einer Protestwahl schöngeredet werden. Nein, hier hat sich ein Drittel der Wählerinnen und Wähler entschieden, rechtsextremen Parolen zu folgen statt freiheitlich demokratischen Werten. Der Politik ist es nicht gelungen, für dringliche Problemlagen überzeugende Lösungen zu entwickeln und notwendige gesellschaftliche Anstrengungen zu fördern.

Mit der Politik hat auch die Schule versagt, denn ihr gesetzlicher Auftrag beinhaltet genau das: „…, die Befähigung zu gesellschaftlicher Mitverantwortung und zur Mitgestaltung der freiheitlichen demokratischen Grundordnung …“ – Thüringer Schulgesetz §2 (1) Satz 4.

Um diesen Auftrag zu erfüllen, benötigt auch das Schulsystem einen grundlegenden Wandel. „Er beinhaltet eine lebendige, partizipative und wertorien­tierte Lern- und Schulkultur, die wir entwickeln können, indem wir sie praktizieren.“ – Landreh 2024, S. 201.

Zitate aus und Links zu Rezensionen

„Landrehs Buch ist ein großes Credo für den Aufbau gelingender Schulentwicklung als Beispiel für den Lernprozess einer Organisation. Emergenz, das Auftreten neuer, nicht voraussagbarer Qualitäten beim Zusammenwirken mehrerer Faktoren, ist hierbei ein durchgängiges Schlüsselwort.

Es ist interessant zu lesen, inspiriert und bildet fort.“

– Monika Wilkening, Rezension vom 05.08.2024

„Nachhaltige Schulentwick­lung ist weder ein von außen (Schulaufsicht) bestimmter noch von innen (Schulleitung) ­gesteuerter Prozess, sondern nur ein gemeinsam (Lehrer:innen, Schüler:innen, El­tern) gestalteter Prozess, …. Schulent­wicklung als Schulgestaltung verstanden verweist auf eine ‚Kultur der Resonanz‘.

Eine solche Schulgestaltung setzt neue und nachhaltige Kräfte frei.“

– Peter Jansen, Rezension Mai 2024

„Ein kluges Buch, in dem er (Landreh) seine konkreten Berufserfahrungen mit all dem Wissen reflektiert, das er sich im Lauf der Jahre angeeignet hat. Dabei zieht sich seine Grundhaltung überzeugend durch das Buch. … Es beschreibt, wie Schulleitung und Schulaufsicht sein sollten oder eben nicht sein sollten. Und sein Bekenntnis: ‚Schulleiterinnen und Schulleiter haben nicht nur das Recht, Verantwortung zu übernehmen, sie haben sogar die Pflicht dazu. Da der Auftrag der Schule so umfassend ist, lässt sich die Schulentwicklung immer begründen und entsprechend umsetzen.‘“

– Dirk Jordan (bbz 9-10 / 2024, S. 49), Rezension September 2024

Ein kluges, ein mutiges Buch – die ungekürzte Rezension (Mai 2024) von Dirk Jordan


Im Zentrum stehen das Kind und das Dorf

Bratsch – Ein Dorf macht Schule

„Das Schulhaus steht leer, der Dorfladen ist verwaist. Immer mehr Bewohnerinnen und Bewohner des Oberwalliser Bergdorfs Bratsch sind ins Tal gezogen. 2015 leben nur noch rund 100 Menschen im Ort.

Da beschließen diese: Jetzt muss sich etwas ändern – das Dorf soll wiederbelebt werden. Der Schule kommt dabei eine zentrale Bedeutung zu. Der Dokumentarfilm dokumentiert die Entwicklung der Schule Bratsch seit deren Eröffnung und die Veränderungen im Dorf.

Der junge, visionäre Pädagoge Damian Gsponer erhält von der Erziehungsdirektion des Kantons Wallis die Bewilligung zur Eröffnung einer allen Kindern offenstehenden Privatschule in Bratsch. Mit seinem neuen Konzept stellt er das gängige Schulmodell auf den Kopf – und er gewinnt das Interesse der Öffentlichkeit und die Herzen der Schülerinnen und Schüler.

Nicht die Wissensvermittlung nach vorgegebenem Lehrplan steht im Zentrum, sondern die Förderung der Kinder mit ihren ureigenen Anlagen, Talenten und Bedürfnissen. Lernen findet überall dort statt, wo sich in Bratsch Möglichkeiten anbieten oder geschaffen werden können.

Der renommierte, mehrfach ausgezeichnete Schweizer Dokumentarfilmer Norbert Wiedmer begleitet in seiner filmischen Langzeitbeobachtung die Entwicklung der Schule Bratsch seit deren Eröffnung und die Veränderungen im Bergdorf bis in die Gegenwart. Im Mittelpunkt stehen die verantwortlichen Lehrkräfte Damian Gsponer und Natascha Würsten zusammen mit einer Auswahl von fünf Schülerinnen und Schülern. Der Film vermittelt essenzielle neue Einsichten und besticht darüber hinaus mit erfrischendem Humor und viel Feingefühl.“

Der Film wurde am 29.07.2024 auf 3sat gezeigt und ist in der Mediathek noch bis zum 28.02.2025 zu sehen. Nehmen Sie sich die Zeit und tauchen sie ein in eine Welt, in der Kinder lernen dürfen und nicht lernen müssen (90 min).

Weitere Informationen zum Film und über den Pädagogen, Lehrer und Schulleiter Damian Gsponer von Hanspeter Stalder .

Wenn in der Schule das Verbindende fehlt

„Die Demokratie von morgen wird durch die Demokratie in der Schule vorbereitet. Ein autoritäres Regime in der Schule kann keine demokratischen Bürger heranbilden.“

Célestin Freinet, Pädagogische Invariante 27, in: Freinet, Pädagogische Werke, Teil 2 (2000), S. 514 f.

Die in der Kooperative für Freinet-Pädagogik organisierten Pädagoginnen und Pädagogen arbeiten eng verbunden mit Freinet-Gruppen aus etwa 30 Ländern weltweit seit Jahrzehnten daran, in ihrem Arbeitsfeld (Schule, Kita etc.) der Demokratie genügend Raum zu geben. Leitidee der Arbeit war und ist dabei immer das Zitat Freinets gewesen.

Aufruf der Kooperative für Freinet-Pädagogik e.V. im Mai 2024

Einladung zum Kongress

Die Deutsche Gesellschaft für systemische Pädagogik (DGsP) lädt vom 20. – 22. September 2024 zu ihrem diesjährigen Kongress daSein – Systemische Pädagogik in Gesellschaft“ nach Erfurt ein.

Als Organisation engagiert sich die DGsP für systemisches Denken und Handeln im allgemeinen pädagogischen Diskurs. Sie setzt sich dafür ein, Raum für eine Pädagogik des Vertrauens, der Eigenverantwortung und der Auswirkungsbewusstheit zu schaffen.

Im Rahmen der Tagung wird neben vielen anderen inspirierenden Gästen wie Mechtild Reinhard, Matthias Ohler und Petra Wähning auch Guido Landreh zu einem daSeinsRaum einladen. Sein Thema am Samstag: Gestaltung von daSeinsRäumen in der Schule.

ALLES TANZT

Schülerinnen und Schüler der Willkommensklassen der Reinhold-Burger-Schule eröffneten am 24.05.2024 im Podewil (Berlin-Mitte) das Festival ALLES TANZT. Ein Jahr hatten die Schülerinnen und Schüler am Master-Programm von TanzZeit teilgenommen mit wöchentlichen Trainings und herausfordernden Findungs- und Abstimmungsprozessen.

www.Reinhold-Burger-Schule.de

So lernten sie „das Entdecken ihrer eigenen, individuellen Körpersprache…“ und gebrauchten „die Tanzsprache als universelle Sprache zum Überwinden von Wortbarrieren und Hemmschwellen.“ Das Ziel: Sie „bilden Vertrauen in sich selbst und in die anderen Mitwirkenden, entwickeln und erfahren Respekt und Wertschätzung, stärken ihr Selbstwertgefühl und somit das Gefühl der Selbstwirksamkeit und bauen kulturelle, religiöse, fremdenfeindliche oder andere gesellschaftliche Vorurteile ab.“

Begrüßt wurden die Teilnehmenden und die Gäste von Ceren, einer jugendlichen TanzZeit-Moderatorin und der Staatssekretärin für Bildung, Christina Henke. Letztere betonte, dass Schülerinnen und Schüler in ihren Neigungen und Fähigkeiten gefördert werden sollten, dass aber auch Anstrengungsbereitschaft wichtig ist, wenn in der Schule etwas gelernt werden muss, das keinen Spaß macht. Wie so oft wurde auch hier wieder das Narrativ der neigungsbezogenen Arbeitsgemeinschaften und des grundsätzlich verpflichtenden Unterrichts bestätigt.

Tanz als eine Form der kreativen Kommunikation ist für die sehr diverse Schülerklientel der Willkommensklassen eine wichtige Form der Anbahnung gelingender Kommunikations-prozesse. Und nicht nur das! Als Antwort auf das Narrativ hier ein äußerst hörenswertes und unterhaltsames, »zutiefst bewegendes Plädoyer für die Schaffung eines Bildungssystems, das die Kreativität fördert und nährt, (anstatt sie zu untergraben)« von Sir Ken Robinson (2006).

Lesung im Rahmen der Buchpremiere

Am 30. April 2024 fand nachmittags auf Einladung des Schulpsychologischen und Inklusions-pädagogischen Beratungs- und Unterstützungszentrums (SIBUZ) Pankow eine liebevoll gestaltete Premierenfeier mit dem Autor und Schulleiter a. D., Guido Landreh, statt. Ein aufgeschlossenes Publikum aus interessierten Fachkräften und Wegbegleiter*innen folgte angeregt der Lesung aus seinem neu erschienenen Buch Schule und die Krise der Demokratie – Was sich ändern lässt und wie.

Eindrücklich und bewegend stellte Guido Landreh dar, dass Schul- und Unterrichts-strukturen nicht nur eine mittelbare, didaktisch-methodische Wirkung im Sinne der Lernziele haben, sondern auch eine unmittelbare pädagogische Wirkung, die dem Bildungsauftrag der Schulen zuwiderläuft. Das kann gravierende persönliche und auch gesellschaftliche Auswirkungen haben und erfordert in der Konsequenz eine Neugestaltung der Lern- und Schulkultur, proaktiv und kokreativ, mit dem Ziel einer inklusiven und demokratischen Schule und einer vitalen Demokratie.

Der Podcast zum Buch

„Als Autor des so aufregenden wie zukunftsweisenden Buches Schule und die Krise der Demokratie zeigt Guido Landreh deutlich, was sich ändern lässt und wie. Es ist aber nicht einfach ein weiteres Besserwisserprogramm, sondern eine aus viel Erfahrung und erfolgreichen Entwicklungsprojekten erzählte Geschichte systemisch-emergenter Schulentwicklung. Nicht als Gebrauchsanleitung, sondern als Beitrag zum Aufspüren von Gelingensbedingungen, die begründete Zuversicht zeigen und Mut machen, statt smarter Ziele, die eher lähmen und vom Wesentlichen ablenken.
Was bedeutet das konkret? Warum braucht es keine Steuergruppen? Was heißt Leading from one step behind? Wie schließt man bewusst an den gesetzlichen Grundauftrag von Schule an, um Demokratiefähigkeit in und mit Schule wahrscheinlich zu machen? Wie arbeitet man mit Widerständen statt gegen sie? Fragen im spannenden und inspirierenden Gespräch mit Guido Landreh. Viel Spaß!“

Was wir fürs Leben lernen

Guido Landreh im Gespräch mit Carl Auer

Am 22. März 2024 folgte Guido Landreh einer Einladung, sein neu erschienenes Buch

Schule und die Krise der Demokratie – Was sich ändern lässt und wie

im Rahmen der Leipziger Buchmesse vorzustellen. Auf einer gut besuchten Veranstaltung wurde im Rahmen eines halbstündigen Gesprächs mit Matthias Ohler (Carl-Auer Verlag) die Intention des Buchs besprochen.

Sein anspruchsvolles Thema, die Form einer systemisch emergenten Schulentwicklung, stellt er in einem für ein Fachbuch ungewöhnlichen Stil erzählend und reflektierend dar. Dadurch wird eine vitale und innovative Idee greifbar – als freiheitliche Form der proaktiven und kokreativen Gestaltung von Entwicklungs- und Bildungsprozessen. Erprobt und entwickelt wurden diese zu seiner Zeit als Schulleiter einer Berliner Sekundarschule.

Darüber hinaus wurde natürlich auch erörtert, warum ein überholtes Verständnis von Schule die Krise der Demokratie befördert und wie es sich ändern lässt. Interessierte Fragen aus dem Publikum während und auch im Anschluss an die Veranstaltung rundeten die Präsentation ab und zeugen von der hohen Relevanz und praxisrelevanten Darstellung des Themas.

Schule und die Krise der Demokratie – Was sich ändern lässt und wie

Das Buch ist seit Mitte des Monats März 2024 im Handel verfügbar.

Vielleicht sehen wir uns auf der Leipziger Buchmesse.

Ansonsten gern auch hier im Blog oder zu anderen Anlässen.

Im Rahmen der Veröffentlichung wird es auf der Leipziger Buchmesse bereits kurz nach dem Erscheinen eine Veranstaltung geben:

Was wir fürs Leben lernen
Guido Landreh im Gespräch mit Carl Auer
Freitag, 22.03.2024, 14:00 Uhr | Forum Sachbuch und Wissenschaft
Halle 2 Stand D500

Unabhängig davon ist natürlich auch der Carl-Auer Verlag mit weiteren Neuerscheinungen, den Carl-Auer Fachbüchern und den Bilderbüchern von Carl-Auer Kids vor Ort: Carl-Auer in Halle 2 – Stand D105 im Bereich Fachbuch und Wissenschaft

Auf der Seite der Leipziger Buchmesse werden die Veranstaltungen ab dem 22. Februar angekündigt.

www.leipziger-buchmesse.de/de/erleben/themenwelten/themenwelten-ueberblick/